Antwort auf den Offenen Brief

Freudenberg & Co. Unternehmensleitung

[Weinheim, den 02. Januar 2007]

An die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
der Freudenberg Bausysteme KG

Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,

wenn Sie heute in das neue Arbeitsjahr 2007 starten, so hatten wir gehofft, Ihnen mitteilen zu können, dass wir die seit Sommer 2006 laufenden Verhandlungen zur langfristigen Bestandssicherung der Arbeitsplätze in der Produktion in Weinheim und im Vertrieb weltweit erfolgreich abgeschlossen hätten. Aber obwohl auch zwischen Weihnachten und Neujahr intensiv gearbeitet wurde, ist das Ziel noch nicht ganz erreicht; allerdings stehen die Chancen auf einen baldigen Abschluss gut.

Lassen Sie mich noch einmal die Hauptgründe für die intensive Bemühung um eine strategische, langfristig haltbare Lösung aufzeigen:
  1. Das Ergebnis der Geschäftsgruppe Bausysteme ist seit 1998 stetig und drastisch gefallen und 2005 in die Verlustzone geraten. Nur durch erhebliche Anstrengungen vieler und mit Hilfe einer erholten Baukonjunktur, ist es 2006 gelungen, wieder ein positives, wenn auch noch längst nicht ausreichendes Ergebnis zu erreichen.
  2. In der Bodenbelagindustrie ist ein enormer Konsolidierungsprozess im Gange; dabei entstehen große Firmengruppen, die breite Sortimente verschiedener Bodenbeläge (z.B. Linoleum, Laminate, PVC, Teppichböden, Gummi) anbieten und über Produktionsstätten in verschiedenen Weltregionen verfügen. Aufgrund ihrer Größe haben sie deutliche Kostenvorteile vor allem im Vertrieb.
  3. Freudenberg Bausysteme verfügt dagegen nur über eine Produktionsstätte im Euroraum und trägt das volle Währungsrisiko in den dollargeprägten Hauptmärkten in Nordamerika und Südostasien.
Wir müssen deshalb Anschluss an eine dieser starken Gruppen finden, um unsere Marktchancen und somit die Arbeitsplätze langfristig zu sichern. Dies haben wie Mitte 2006 Ihren Betriebsräten erläutert und kurz darauf Kontakte zu allen ernsthaft in Frage kommenden Interessenten aufgenommen.

Diese Kontakte haben im Herbst zu ernsthaften Verhandlungen mit wenigen seriösen Firmen geführt, die bereit sind, wirklich langfristige Vereinbarungen zu schließen. Wie üblich werden zu Beginn solcher Verhandlungen Vertraulichkeitsvereinbarungen unterzeichnet. Wie sind an diese gebunden und müssen Sie weiter um Verständnis bitten, dass wir weder Namen nennen noch den genauen Stand der Verhandlungen bekannt geben dürfen. Was wir sagen dürfen, haben wir an einem eigens dafür eingerichteten "runden Tisch" Ihren Betriebsräten zeitnah mitgeteilt. Dass Informationen daraus gezielt an die Öffentlichkeit getragen wurden, bedauern wir sehr, umso mehr, als dadurch unsere Verhandlungsposition nicht gerade verbessert und Unruhe erzeugt wurde.

Dass Sie sich in letzter Zeit Sorgen machen, können wir gut verstehen. Sie können sich aber darauf verlassen, dass wir nur eine Lösung akzeptieren werden, bei der
  1. die Bausysteme eine langfristig gute Geschäftsperspektive haben, denn nur so können Arbeitsplätze wirklich dauerhaft gesichert werden;
  2. der Vertragspartner absolut seriös ist und nachgewiesenermaßen langfristig und erfolgsorientiert denkt und handelt;
  3. der Standort Weinheim sowohl hinsichtlich der Produktionsstätten für Gummibodenbeläge und Schuhkomponenten wie auch hinsichtlich der Infrastrukturdienstleistungen in seinem Bestand abgesichert bleibt.
Wir hoffen sehr, Ihnen in Kürze von einem erfolgreichen Abschluss der Gespräche berichten zu können.

Mit guten Wünschen zum neuen Jahr
und freundlichen Grüßen

Ihr

Vorsitzender des Beirats
der Freudenberg Bausysteme

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