[Weinheimer Nachrichten vom 08. Oktober 2010]

Weinheim. Bei der Firma sollen rund 50 Arbeitsplätze abgebaut werden. Am Donnerstag demonstrierten rund 250 Mitarbeiter der Firma Johnson Controls und anderer Unternehmen des Freudenberg-Industrieparks auf dem Werksgelände gegen den geplanten Stellenabbau von 50 Mitarbeitern. Der stellvertretende Vorsitzende des DGB Weinheim, Carsten Labudda, der zu Gesprächen mit Betriebsräten vor Ort war, nahm an der Demonstration teil. "Wenn 50 Familien in Weinheim die Existenzgrundlage entzogen wird, können die Gewerkschaften nicht schweigen."

Bei den Gesprächen informierte sich der Gewerkschafter über die Hintergründe des geplanten Stellenabbaus. Sein Fazit: "Bei dem, was ich zu hören bekam, stellen sich mir die Nackenhaare auf." Sowohl das Management der Firma Johnson Controls, als auch der Unternehmensgruppe Freudenberg wurden seitens der Belegschaft mit deutlicher Kritik bedacht. So habe Freudenberg seinem ehemaligen Betriebsteil zahlreiche Aufträge versprochen, diese jedoch nicht erteilt. Die zwischen den beiden Unternehmensleitungen vereinbarten Ausgleichszahlungen hätten nach Angaben des Betriebsrates weit unterhalb der Kostendeckungsgrenze gelegen. Und nicht nur das: Die von der Firma Johnson Controls verlangten Auftragssätze seien von vornherein nicht kostendeckend gewesen. Labudda weiter: "Das nährt den Verdacht, dass das deutlich negative Betriebsergebnis gewollt sein könnte, um die Vernichtung der Arbeitsplätze begründen zu können."

Der DGB fordere das Management beider Unternehmen auf, die Zukunft von rund 50 Familien in Weinheim nicht auf dem Altar der Profitmaximierung zu opfern. Weiterhin fordert der DGB die Weinheimer Rathausspitze auf, sich klar auf der Seite der Beschäftigten zu positionieren. Der geplante Arbeitsplatzabbau schade auch der Stadt Weinheim.