[Weinheimer Nachrichten vom 18. Juni 2009]

Weinheim. Die Industriegewerkschaft (IG) BCE ruft am heutigen Donnerstag um 13.30 Uhr zu einer Demonstration gegen Personal- und Lohnabbau bei Freudenberg auf. Treffpunkt ist am Tor 2. Nach einem Protestmarsch über das Werksgelände ist geplant, dass die Demo ab 14.15 Uhr von Tor 1 in die Innenstadt zieht.

Die IG BCE erinnert in einer Pressemitteilung daran, dass der Konzern das Jahr 2008 mit einem Gewinn von 176 Millionen Euro abgeschlossen hat. In den letzten zehn Jahren seien alle Jahre wieder neue Höchstgewinne eingefahren worden, insgesamt 1,5 Milliarden Euro. "Dies alles ist nicht zuletzt das Ergebnis der Anstrengungen aller Beschäftigten im Freudenberg-Konzern", schreibt der Vorsitzende der IG BCE, Ortsgruppe Weinheim, Helmut Schmitt.

Die Tatsache, dass Freudenberg nach Einschätzung von Konzernsprecher Dr. Peter Bettermann nach wie vor äußerst liquide sei und mit einer Eigenkapitalquote von 47 Prozent, das entspreche rund 2,3 Milliarden Euro, einen Traumwert ausweise, mache deutlich, dass Geld genug da sei, um Zukunftsperspektiven für alle Beschäftigten im Konzern zu entwickeln.

Vor diesem Hintergrund empfinde man es als Provokation, wenn nun konzernweit Betriebe dicht gemacht würden, Personal abgebaut werden solle und die verbleibenden Beschäftigten finanzielle Opfer bringen sollten.

Schmitt wörtlich: "Insbesondere die Geschäftsleitungen von FDS, Vibracoustic und FAW-Laudenbach wollen mit der Ankündigung betriebsbedingter Kündigungen die Angst der Beschäftigten vor Arbeitsplatzverlust schüren, um bei den derzeit laufenden Tarifverhandlungen in verschiedenen Gesellschaften direkte Lohnkürzungen wie Streichung des Weihnachts- und Urlaubsgeldes und zusätzlich unbezahlte Arbeitszeitverkürzungen durchsetzen zu können. Wenn dies die Strategie ist, mit der Dr. Bettermann den Konzern gestärkt aus der Krise hervorgehen lassen will, dann muss deutlich gemacht werden, dass die Freudenberg-Beschäftigten dies nicht akzeptieren."