Neuwahlen, aber sofort

[Mannheimer Morgen vom 14. Dezember 2012]

Kommentar von Michael Roth.

Es gehört schon viel Fantasie dazu, die Rückkehr des entlassenen nora-Betriebsratsmitglieds Helmut Schmitt ins Unternehmen und das Arbeitnehmergremium als Vergleich zu beschreiben. So war es in einer Pressemitteilung zu lesen. Krachende Niederlage für die Firma und den Betriebsrat wäre wohl die zutreffende Formulierung.

Nun haben sich alle Seiten versprochen, sich wieder zu vertragen und künftig gedeihlich zusammenzuarbeiten. Dass Schmitt wieder bei nora beschäftigt wird, ist das kleinere Problem. Auch wenn die nora-Anwältin bei einem früheren Arbeitsgerichtstermin von einem nachhaltig zerrütteten Verhältnis zwischen Schmitt und der Firma sprach.

Schließlich war Schmitt Betriebsrat und wird wieder Betriebsrat sein. Dass der engagierte Schmitt sich künftig stark zurücknimmt, ist eher unwahrscheinlich. So gesehen weiß die Geschäftsführung, was auf sie zukommt.

Dass Schmitt mit dem Rest des Arbeitnehmergremiums aber vertrauensvoll weiter arbeiten kann, der ihn im Sommer ausgeschlossen hat und dann auch noch seiner Kündigung zustimmte, ist kaum zu erwarten. Eine Lösung könnte ein Rücktritt des gesamten Arbeitnehmergremiums sein, mit daran anschließenden sofortigen Neuwahlen. Das wäre dann ein Neuanfang ohne Altlasten. Bei den letzten Betriebsratswahlen hieß der Kandidat mit den meisten Stimmen übrigens Helmut Schmitt.

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