Man muss sich schämen

[Leserbrief in den Weinheimer Nachrichten vom 11. Juli 2012]

Mit Empörung habe ich den Artikel zur fristlosen Kündigung des engagierten Betriebsrates Helmut Schmitt bei nora systems gelesen. Besonders schlimm ist, dass dies auch noch die mehrheitliche Zustimmung des Betriebsrates gefunden hat. Dafür muss man sich als ehemaliger Betriebsrat im nora für seine Kollegen schämen.

Helmut Schmitt, der bei den letzten Betriebsratswahlen von den Kolleginnen und Kollegen die mit Abstand meisten Stimmen erhalten hat, setzt sich seit vielen Jahren als kritischer Betriebsrat für die Interessen der Beschäftigten ein und ist offensichtlich deshalb der Geschäftsleitung ein Dorn im Auge. Leider gibt es viele Betriebsräte, die nur ihre eigenen Interessen im Kopf haben und nicht das tun, wofür sie gewählt wurden: sich für die Kolleginnen und Kollegen in allen betrieblichen Belangen einzusetzen.

Zum jetzigen Fall von Helmut Schmitt gibt es eine historische Parallele. Im Jahr 1926 wurde dem damaligen Freudenberg-Betriebsratsvorsitzenden Leonhard Seib ebenfalls vorgeworfen, den Betriebsfrieden zu stören. Auch er sollte angeblich die Arbeiterschaft aufgewiegelt und sich in geschäftliche Angelegenheiten eingemischt haben. Auch er wurde - damals war dies noch viel einfacher - entlassen.

Ich hoffe und erwarte, dass Helmut Schmitt auch dieses Mal wieder vor Gericht Recht bekommt und die Kündigung zurückgenommen werden muss. Dazu braucht es die Solidarität mit Helmut Schmitt.

Jürgen Gulden, 69469 Weinheim

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