„Türen öffnen: Weinheim bildet aus"

[Rhein-Neckar-Zeitung vom 02. Mai 2007]

(keke) "Türen öffnen: Weinheim bildet aus". Der traditionelle Empfang der Stadt und des DGB-Ortsverbandes Weinheim am Vorabend des 1. Mai stand erstmals unter einem Motto. Schon seit längerem sei es sein Wunsch gewesen, den Empfang unter ein konkretes Motto zu stellen, um damit stärker als bisher Anregungen für Weinheim mit in den Alltag nehmen zu können, begründete Oberbürgermeister Heiner Bernhard das "etwas andere" Beisammensein.

Seit PISA und den nachfolgenden Untersuchungen und internationalen Vergleiche wisse jeder, dass die derzeitige Struktur des Bildungswesens soziale Ungerechtigkeit, Ungleichheit und damit Armut zementiere. Auch auf kommunaler Ebene gelte es deshalb, diesen Armutskreislauf zu durchbrechen, gab sich Bernhard kämpferisch: "aus finanziellen und wirtschaftlichen Gründen, insbesondere aber im Interesse der Kinder und Jugendlichen, denen wir eine Zukunftsperspektive bieten müssen."

Da eine stabile soziale Integration berufliche Qualifikation und einen Arbeitsplatz fast zwingend voraussetzt, gehe es nicht an, dass in Weinheim jährlich mehr als hundert Jugendliche ohne eine klare berufliche Qualifizierungsperspektive die Schule beenden. "Zu kurz gedacht" wäre es allerdings, dabei die "Schnittstelle Schule – Beruf" isoliert zu betrachten. Lokale Bildungsverantwortung beginne bereits bei der frühkindlichen Erziehung und schließe die Schullaufbahn und Perspektiven für ein lebenslanges Lernen mit ein.

Mit der vor acht Jahren gegründeten Jugendagentur "Job Central" verfüge Weinheim über eine Einrichtung, die die Jugendlichen beim Übergang in den Beruf unterstütze. Darüber hinaus sei die Stadt Teilhaberin beim "Weinheimer Integrationsmodell", in dessen Rahmen Förderangebote ausgeweitet würden.

"Vorbildhaft punkten" kann die Zweiburgenstadt zudem mit dem "Weinheimer Unterstützerkreis Berufsstart" (WUB). Hier hilft eine rund 30-köpfige Gruppe Ehrenamtlicher in einem Patenschaftsmodell Jugendlichen, die es schwerer haben, den Start ins Berufsleben zu schaffen. Genauso wichtig ist für Bernhard die Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit. Dass man in den letzten Wochen erste gute Meldungen vom Ausbildungsmarkt erhalten habe, sei noch kein Grund zur Entwarnung, versuchte der OB am Beispiel der Hauptschulabsolventen zu verdeutlichen: "Nur noch zehn Prozent der Hauptschüler an der Badischen Bergstraße beginnen direkt nach der Schule eine Ausbildung".

Das Stadtoberhaupt klammerte auch die Folgen der Verlagerung oder Schließung von Produktions- und Betriebsstätten nicht aus. Bernhard richtete einen dringenden Appell an die Verantwortlichen, bei Maßnahmen derartiger Tragweite stets die Folgen für die Arbeitnehmer sowie die Konsequenzen für den Betriebsstandort Weinheim zu bedenken. Wenn irgend möglich, sollten die Verantwortlichen zu beider Gunsten entscheiden. "Wir brauchen ein ernsthaftes Bemühen um beiderseitiges Verständnis", meinte der OB.

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