Mehr Investitionen in Bildung als wichtige Aufgabe

[Weinheimer Nachrichten vom 02. Mai 2007]

Weinheim. (ur) "Der Deutsche Gewerkschaftsbund bietet allen Vorhaben, die zu mehr Bildung und Ausbildung führen, Unterstützung an", betonte Carsten Labudda vom DGB Ortsverband Weinheim in seiner Rede beim Mai-Empfang, zu dem die Stadt Weinheim traditionell zusammen mit dem DGB am Vorabend es 1. Mai einlud. Der Stadt Weinheim machte er das Kompliment, dass sie bei diesen Vorhaben "gut" dastehe.

Allerdings sei die Zukunft der Schulsozialarbeit an der Bonhoeffer-Schule ungewiss und der Übergang von Haupt- und Realschulen in die Ausbildung ein drängendes Problem. Auch der Bereich Aus- und Weiterbildung sei noch ausbaufähig. Labudda bezeichnete mehr Investitionen in die Bildung als eine vordringliche Aufgabe. Der rasante Wandel von der industriellen Produktion zur serviceorientierten Dienstleistungsgesellschaft erhöhe die Notwendigkeit lebenslangen Lernens. Weiterbildung werde oft nur als notwendiges Übel begriffen.

Noch immer seien auch die Möglichkeiten, Familie und Beruf in Einklang zu bringen, schwierig. Der DGB habe viele Verbesserungsmöglichkeiten aufgezeigt. Nun seien die Arbeitgeber gefragt. In der Arbeits- und Sozialpolitik forderte er mit Blick auf Hartz IV, Rente mit 67 und dem fehlenden gesetzlichen Mindestlohn und weitere geplante Millionenvergünstigungen für Unternehmer "eine Wende zu mehr sozialer Gerechtigkeit". Eine "Würdigung" sprach er für die Arbeitnehmer von Freudenberg Bausysteme KG aus, die am 19. Januar gezeigt hätten, dass sie gegen Arbeitsplatzverlust "kämpfen und gewinnen" können. Der Unternehmensleitung empfahl er mehr Augenmaß und Verantwortungsgefühl. Der Stadt Weinheim machte er den Vorschlag, durch ein Tariftreuegesetz dafür zu sorgen, dass öffentliche Aufträge nur der erhalten kann, der seine Arbeitnehmer nach Tarif entlohnt und bei dessen Subunternehmern das Gleiche gilt.

Über den Weinheimer Unterstützerkreis Berufsstart (WUB) sprach Professor Dr. Hansjörg Weitbrecht. Wie Job Central will der WUB dazu beitragen, dass Jugendliche die Integration in die Gesellschaft über den Beruf erreichen. Die Betreuung von Jugendlichen durch "Paten" beginne in der 8. Klasse, mit dem Ziel, die Endnoten beim Schulabgang zu verbessern. Dabei sei WUB Teil des Schulteams mit Lehrern als Kooperationspartner. Geholfen wird bei Berufsorientierung und Bewerbung. Die Betreuung ende mit dem Ende des 1. Lehrjahres. Außerdem leistet der WUB seit kurzem Nachhilfe. WUB wird unterstützt von Job Central als hauptamtlicher Anlaufstelle und der Freudenberg-Stiftung. 2006 wurden auf diese Weise 68 Jugendliche betreut. Davon konnten elf zu einem Ausbildungsverhältnis geführt werden. Derzeit betreue noch ein Pate rund drei Jugendliche, doch ein Pate für einen Schüler, "das wäre das Ideal".

Drei Einzelfälle sind exemplarisch: Ein Aussiedlerkind aus Kasachstan mit mittelmäßigen Deutschkenntnissen erhält Deutsch-Nachhilfe, einen Praktikumsplatz und wird in ein Ausbildungsverhältnis übernommen. Ein junger Deutscher bekommt nach der Hauptschule einen Praktikumsplatz und anschließend eine Lehrstelle. Er fällt jedoch in alte Verhaltensmuster zurück, erledigt Aufgaben nicht und wird entlassen. Als positives Beispiel nannte Professor Weitbrecht noch ein Aussiedlerkind, das ordentlich Deutsch spricht, selbst eine Ausbildungsstelle nach Berufsorientierung und Bewerbungshilfe findet und in Kürze seine Prüfung als Anlagenmechaniker macht. Dringend braucht der WUB Paten, Betriebskontakter und Menschen für Lernhilfe und Lernförderung. Alle Paten werden für ihre Aufgabe qualifiziert. Bis 15. Mai läuft noch ein Wettbewerb für das Mitglieder-Werben, bei dem es etwas zu gewinnen gibt.

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