Friedenstauben über Weinheim

[Weinheimer Nachrichten vom 20. März 2007]

Weinheim. (-) Rund 40 Teilnehmer kamen am Samstagnachmittag am Mahnmal für die Opfer von Gewalt, Krieg und Verfolgung in Weinheim zusammen. Sie gedachten der Opfer des Irak-Krieges, der vor vier Jahren begonnen hatte.

Nach einem dem Anlass angemessenen Musikstück, welches Ulrich Kammerer auf dem Saxofon vortrug, begrüßte die DGB-Vorsitzende Maria-Luise Weiß die Anwesenden, unter ihnen auch Oberbürgermeister Heiner Bernhard und seine Frau. Außerdem sandte er Genesungswünsche an Johanna Langenbacher, welche die Gedenkveranstaltung im Auftrag des DGB organisiert hatte, aber wegen eines Krankenhausaufenthaltes nicht teilnehmen konnte.

Der evangelische Dekan Rainer Heimburger und der katholische Pfarrer Johannes Bold hielten Ansprachen im Namen ihrer Kirchen. Beide betonten, das die Kirchen bereits vor dem Beginn des Krieges vor dessen Folgen gewarnt hätten. Mit deutlichen Worten stellten sie heraus, dass der Irak-Krieg auf Lügen gebaut sei. Die Massenvernichtungswaffen des irakischen Regimes, die der amerikanischen und der britischen Regierung als Vorwand für den Angriff auf den Irak dienten, seien nie gefunden worden. Millionen Christen haben sich in der weltweiten Bewegung gegen den Krieg engagiert und werden dies auch weiterhin tun, denn Krieg sei generell ein Unrecht.

Nach einem weiteren Musikstück durch Ulrich Kammerer hielt Maria-Luise Weiß eine Rede im Namen des veranstaltenden Gewerkschaftsbundes. Sie stellte besonders heraus, dass die Regierungen, die diesen Angriffskrieg zu verantworten haben, das unermessliche menschliche Leid, welches durch Krieg hervorgerufen wird, im Interesse wirtschaftlicher Interessen großer Konzerne in Kauf nähmen. Für Öl und andere Rohstoffe seien viele Kriege geführt worden. Auch die immer mehr erweiterten Einsätze der Bundeswehr müssten in diesem Zusammenhang kritisiert werden. Deutschland sei mittlerweile in vielen Ländern der Erde an Kriegen beteiligt. Weiß verwies hierzu auf Äußerungen des deutschen Verteidigungsministers Jung, wonach es auch im Kongo um "zentrale Sicherheitsinteressen" Deutschlands gehe, und dass die "Stabilität dieser rohstoffreichen Region" auch der deutschen Wirtschaft diene.

Mit dieser Politik, so Weiß, würde die Bundesregierung auf der einen Seite Milliarden Euro den wichtigen Bereichen der Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik sowie der Bildung entziehen und auf der anderen Seite die terroristische Gefahr auch in Deutschland erhöhen. Dem müsse der Protest und der Widerstand der Menschen gelten.

Zum Abschluss der Gedenk- und Mahnaktion ließen die Veranstalter zur Musik von Ulrich Kammerer Tauben als Symbol des Friedens in den Weinheimer Himmel aufsteigen.

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