[Weinheimer Nachrichten vom 20. März 2007]

Weinheim. (-) Kürzlich referierte Thorsten Rahn vom Antifaschistischen Recherche- und Informationsdienst im Gemeindesaal der evangelischen Stadtkirche über neonazistische Strukturen im Rhein-Neckar-Raum. Die von Wolfgang Merseburger vom Weinheimer Antifaschistischen Aktionsbündnis moderierten Veranstaltung wurde von über 50 Zuhörern besucht.

Nachdem am 1. Mai vergangenen Jahres Neonazis versucht hatten, in Weinheim aufzumarschieren, ist die Bevölkerung in der Stadt besonders sensibilisiert. Viele der Anwesenden äußerten die Befürchtung, dass sich so etwas auch in diesem Jahr wiederholen könnte.

In seinem Vortrag schilderte Rahn, wie sich die rechte Szene in den vergangenen Jahren entwickelt hat. Ein Schwerpunkt rechter Umtriebe sei inzwischen die Vorderpfalz, wohingegen es in Weinheim und Umgebung vergleichsweise ruhig geworden sei.

Unter den Anwesenden waren besonders die Vorstandsmitglieder des DGB erleichtert, als Rahn ausführte, dass in diesem Jahr zum Maifeiertag kaum mit einem rechten Aufmarsch in Weinheim zu rechnen sei. Allerdings, so ergänzte er, dürfe darüber die Wachsamkeit der demokratisch gesinnten Bürger nicht nachlassen. Mancherorts habe bereits eine Art Gewöhnung an Aktivitäten von Neonazis eingesetzt, worin er eine große Gefahr für die rechtsstaatliche Ordnung sieht. Die rechte Szene versuche, für sich rechtsfreie Räume zu errichten, was die Gesellschaft nicht hinnehmen dürfe. Um so mehr sei es ein gutes Zeichen, dass so viele Menschen ihr Interesse an Aufklärung und Vorbeugung gegen rechte Umtriebe zeigten.