FBS-Belegschaft zur Verantwortung ...
... für Arbeitsplätze.
[Weinheim Aktuell vom 09. Februar 2007]„Mit ihrem beispiellosen Engagement in den letzten Wochen hat die Bausysteme-Belegschaft den Verkauf der FBS KG vorerst verhindert. Dieses Engagement und die großartige Solidarität aus allen Gesellschaften am Standort Weinheim haben bewirkt, dass die Konzernleitung vom Verkauf der FBS KG Abstand nehmen musste. Klar ist auch, dass der Verkauf der FBS KG damit noch nicht endgültig vom Tisch ist. Es konnte aber erreicht werden, dass bei evtl. zukünftigen Verkaufs- oder Kooperationsabsichten der Betriebsrat einzubeziehen ist und dadurch die Belegschaftsinteressen nicht mehr einfach unter den Tisch fallen können.
Leider hat die Konzernleitung erst reagiert, als das Vertrauen der Beschäftigten in die Kompetenz und Glaubwürdigkeit der Konzernleitung den Nullpunkt erreicht hatte und der Verkauf offensichtlich nur noch durch die Blockade der Tore verhindert werden konnte. Alle vorangegangenen Versuche des Betriebsrates und der Beschäftigten der Bausysteme mit Briefen, Gesprächsrunden und Demonstrationen, die Konzernleitung zur Einsicht zu bewegen, waren fehlgeschlagen. Quasi jedem bei Bausysteme ist klar, dass der Verkauf an einen Konkurrenten für das FBS-Geschäft und damit auch für die weltweit ca. 1000 Arbeitsplätze nur schädlich sein kann. Allein die Konzernleitung hat sich dieser Erkenntnis vehement verschlossen. Die angeführte Begründung, die Arbeitsplätze seien sicher, weil man langfristige Mietverträge für die Nutzung der Produktionsgebäude und der Infrastruktur am Standort abschließen werde, ist spätestens dann nichts mehr wert, wenn der Verkauf der nora-Bodenbeläge im Verbund mit Konkurrenzprodukten nicht mehr gewährleistet ist.
Die Beschäftigten haben mit ihren Aktionen Zivilcourage und Verantwortung für die Sicherheit der Arbeitsplätze und für das Geschäft der Bausysteme KG bewiesen. Genau dies wird ihnen in den letzten Presseveröffentlichungen des Freudenbergkonzerns abgesprochen. Dies zeigt, dass die Konzernverantwortlichen offensichtlich nach wie vor die Beweggründe der Beschäftigten noch immer nicht ernst nehmen. Die Rückkehr zu einem dauerhaften, konstruktiven Miteinander bei Freudenberg, das die Unternehmensleitung einfordert, setzt aber genau dies voraus. Vertrauen und Glaubwürdigkeit kann nur aufgebaut werden, wenn die Beschäftigteninteressen in der Konzernpolitik zukünftig mehr Berücksichtigung finden.“
labudda - 9. Feb, 20:55
Trackback URL:
https://dgbweinheim.twoday.net/stories/3302531/modTrackback