Am 1. Mai bildet sich Initiative gegen Rechts

[Weinheimer Nachrichten vom 15. April 2006]

Weinheim. (dra) Eigentlich sollte die große Kundgebung zum 1. Mai dieses Jahr zum erstenmal nicht an der Bonhoeffer-Schule sondern auf dem Weinheimer Marktplatz stattfinden. Seit Anfang der Woche ist alles anders: Nicht nur der DGB, sondern auch Weinheims Kirchengemeinden, Friedensgesellschaften, Seelsorgeeinheiten, der Gesamtelternbeirat, Betriebsräte, Parteien - insgesamt fast 20 Gruppierungen - rufen zu einer Kundgebung auf den Bahnhofsvorplatz ein.

Sie wollen ab 13 Uhr eine Antwort geben auf eine rechtsextreme Nachwuchsorganisation, die am Nachmittag des selben Tages einen Zug durch die Weinheimer Innenstadt angekündigt hat.

In Worms und in Heppenheim hat man vergangenes Jahr bei Aufmärschen Erfahrungen mit der Neonazi-Gruppierung gemacht, die sich "Bürgerinitiative für soziale Gerechtigkeit" nennt. "Das ist ein perfider Slogan. Soziale Gerechtigkeit kann nicht mit Rassismus und Fremdenfeindlichkeit verbunden werden", stellt der Dekan des evangelischen Kirchenbezirks Ladenburg-Weinheim, Rainer Heimburger, fest. So war es denn auch für Weinheims Kirchen keine Frage, sich in die Reihe jener Gruppierungen einzuordnen, die eine klare demokratische Antwort auf menschenfeindliche Aktionen geben wollen.

Die rechtsextreme Gruppierung hat bereits für den Vormittag des 1. Mai in Heppenheim eine öffentliche Aktion angemeldet und will offensichtlich ihre Parolen am selben Tag auch in Weinheim öffentlich verkünden. Dabei werden sie auf hunderte von Kundgebungsteilnehmern stoßen, die Weinheim als eine weltoffene Stadt sehen. In einem Aufruf zur Teilnahme schreibt die Initiative gegen Rechts unter anderem, dass soziale Gerechtigkeit am Tag der Arbeit nichts, aber auch gar nichts mit der Ausgrenzung von Menschen anderer Nationalitäten zu tun hat und dass man sich in einer offenen und demokratischen Region, wo Toleranz, Verständigung und gutes Miteinander unter den Menschen gepflegt werden, auch ausdrücklich hinter Migranten stellt.

"Gegenüber der Verbreitung von rassistischen Parolen und der Leugnung des Holocaust kann es keine Liberalität geben", heißt es weiter. Die "Initiative gegen Rechts" wird nicht wegschauen, sondern "offensiv und deutlich hörbar widersprechen". Die Leugnung der Naziverbrechen ist ihrer Ansicht nach keine Meinungsäußerung, die eine Demokratie aushalten muss.

Alle werden aufgerufen, gemeinsam und friedlich gegen den geplanten Aufmarsch von Rechts am 1. Mai zu demonstrieren. Die nächste Zusammenkunft der "Initiative gegen Rechts" findet am Montag, 24. April, um 18 Uhr im Gemeindesaal der Johannisgemeinde statt.

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