Freudenberg hat Osteuropa-Umsatz verdreifacht

[Weinheimer Nachrichten vom 12. November 2005]

Budapest/Weinheim. (mül) "Osteuropa ist für uns eine der wichtigsten Wachstumsregionen in den kommenden Jahren", sagte Jörg Sost, Mitglied der Freudenberg-Unternehmensleitung, bei einer Pressekonferenz vor deutschen und ungarischen Journalisten in dieser Woche in Budapest. Freudenberg hat seinen Umsatz in dieser Weltregion in den vergangenen fünf Jahren von 42 Millionen Euro auf 125 Millionen Euro gesteigert.

Am Beispiel der Automobilindustrie, die der größte Absatzmarkt von Freudenberg ist, zeigte Sost die Hintergründe dieser Wachstumsdynamik auf. In den vergangenen Jahren haben weltweit tätige Automobilproduzenten Werke in Osteuropa aufgebaut. So sind beispielsweise Toyota, Mitsubishi, Daewoo und Volkswagen/Skoda in Tschechien vertreten, in Polen produzieren Toyota, Isuzu, MAN, Volkswagen, Fiat und Opel, in Ungarn werden Volkswagen, Audi, Fiat und Suzuki produziert. Ihnen sind die großen Komponentenhersteller wie Bosch, Visteon, Delphi oder Siemens gefolgt. Freudenberg versteht sich als Technologiespezialist für Dichtungs- und Schwingungstechnik, der an alle Firmen in der Wertschöpfungskette der Automobilproduktion liefert. Die Anforderungen an "Just-in-time-Lieferungen" sowie schnelles und flexibles Reagieren auf die Kundenbedürfnisse erfordern Produktionsstandorte in der Nähe der Werke der Kunden. Derzeit verfügt Freudenberg über zwölf Fabriken in Osteuropa.

Jörg Sost betonte weiter, dass die Automobilunternehmen ihre Produktionskapazitäten in Osteuropa von derzeit 2,2 Millionen Fahrzeuge/-motoren auf 3,8 Millionen im Jahr 2010 erhöhen wollen. "Daraus ergeben sich große Chancen für Freudenberg, die wir konsequent nutzen werden".

In Ungarn ist Freudenberg seit 1998 mit Produktionsstandorten vertreten. Derzeit produzieren folgende Geschäftsgruppen in Ungarn: Freudenberg Dichtungs- und Schwingungstechnik in Kecskemét, Vibracoustic in Nyíregyháza, Freudenberg NOK Mechatronics in Pécel und die Freudenberg IT in Budapest. Darüber hinaus sind praktisch alle anderen Gesellschaften mit Vertriebsbüros vertreten. Insgesamt beschäftigt Freudenberg rund 900 Mitarbeiter in Ungarn und erwirtschaftet rund 60 Millionen Euro Umsatz, so die Prognose 2005.

Größtes Werk in Ungarn ist Kecskemét. Dort sind 442 Mitarbeiter beschäftigt, die vor allem Simmerringe und Dichtungen herstellen. Der Standort ist auf große Serien mit geringer Produktkomplexität spezialisiert, arbeitet mit wenigen, standardisierten Materialien, einheitlichen Fertigungsverfahren und einem modernen Maschinenpark. Der Fokus liegt auf Kunden in Mittel- und Osteuropa, wie dem Audi-Motorenwerk im benachbarten Györ.

In Nyíregyháza stellt Vibracoustic mit 280 Mitarbeitern Luftfedern für Nutzfahrzeuge und Federbeinsysteme her. Das Werk gehört seit Januar 2005 zur Unternehmensgruppe Freudenberg, zuvor war es Teil der Phoenix-Gruppe in Hamburg. Im Rahmen der Übernahme von Phoenix durch Continental wurde der Standort von Freudenberg übernommen.

Die neue Geschäftsgruppe Freudenberg NOK Mechatronics hat das ehemalige Werk der Freudenberg Mektec Hungary in Pécel übernommen. Dort werden flexible Leiterplatten, Folientastaturen, Sensor-Technologie auf Folien hergestellt und elektronische Baugruppen montiert.

Die Freudenberg IT hat in Budapest eine Niederlassung mit rund 20 Mitarbeitern, die von hier aus das Geschäft mit IT-Dienstleistungen in Osteuropa ausbauen sollen. Außerdem soll in Budapest die Softwareentwicklung im SAP-Umfeld und für die eigen entwickelte ADICOM Software-Suite erfolgen. Die Kunden der Freudenberg IT in Osteuropa kommen aus den Branchen Automotive, Logistik und Allgemeine Industrie.

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